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Warum Content ohne Design nicht funktioniert

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Julia Rupanovits-Ortner

Julia Rupanovits-Ortner ist Head of Content Creation. Von informativen Native-Advertising-Inhalten über fesselnde Krimis bis hin zu ausgiebigen Google-Rezensionen begeistern sie Geschichten verschiedenster Art.

Wir präsentieren hier einen Gastartikel von Robert Weller, Blogger bei toushenne.de, und bedanken uns für den interessanten Beitrag!

Mit einer hässliche Webseite gewinnst du keine Leser.

Zwar ist das Aussehen immer eine Frage des Geschmacks, aber es gibt bei der Gestaltung von Webseiten, eigentlich von allen Inhalten im Web, gewisse Gestaltungsgrundlagen. Wird dein Content nicht in ansprechender Form präsentiert, geht er unter, egal wie einzigartig und hochwertig er ist.

Ich könnte jetzt das Henne-Ei-Problem auf die Frage übertragen, ob zuerst das Design und dann die Inhalte gestaltet werden sollten oder andersrum, aber warum sollte ich uns das Leben unnötig schwer machen?

Du kennst bestimmt das Sprichwort aus der Gestaltung „Form folgt Funktion“, richtig? Dann muss logischerweise die erste Frage bei der Aufbereitung deines Contents (und hierbei unterscheiden wir noch nicht zwischen Inhalt und Design) die nach der Funktion sein.

Was willst du mit deinem Content erreichen?

Bei meiner Arbeit als Webdesigner erlebe ich es oft, dass Kunden aus einem speziellen Anlass zu mir kommen. Klar, sie brauchen Unterstützung bei der Gestaltung, aber das meine ich nicht. Sie brauchen bspw. Flyer für eine Messe, oder eine Landing Page für ein neues Produkt. Damit erschließt sich oftmals die Funktion des Contents ganz von allein. Sie wollen Aufmerksamkeit, neue Kontakte oder direkte Verkäufe. Und genau das ist die Grundlage für die Gestaltung.

Bei einem Flyer ist diese Aufgabe relativ einfach, aber sobald wir uns im Internet bewegen, reicht das im deutschsprachigen Raum vorherrschende Verständnis von „Design“, im Sinne der visuellen Gestaltung, kaum noch aus. Es geht vielmehr um die User Experience, die Customer Journey und das Erlebnis des Besuchers beim Surfen auf Webseiten.

Wir bewegen uns damit auch sehr stark auf Themen wie Mobile Webdesign zu, wollen uns aber im Rahmen dieser Betrachtung mehr darauf konzentrieren, wie wir Inhalte für unsere Zielgruppe attraktiv gestalten können.

Die Herausforderung lautet also: motivational zugänglichen aber gleichzeitig maximal interaktiven Content kreieren.

Grundlagenarbeit

Was willst du von deiner Zielgruppe und welche Informationen braucht sie für ihre Entscheidung?

Alles fängt damit an, dass du dir über deine Absichten im Klaren sein musst und Inhalte produzierst. Bei Jeffrey Zeldman habe ich dazu ein sehr passendes Zitat gefunden:

„Content informs design; design without content is decoration“

Denn woher soll ich als Designer denn wissen, WAS ich eigentlich gestalte (ich produziere ja so gesehen nichts, sondern kümmere mich nur um das Erscheinungsbild) und WOFÜR es verwendet wird, wenn ich keine Informationen von dir bekomme?

Bei der Content Creation solltest du also bereits deine Ziele und Zielgruppe im Hinterkopf haben und grundlegende Fragen zur Struktur beantworten können. Dazu gehören z.B. die Länge der Überschriften, die Verwendung bestimmter Elemente wie Listen, Zitatblöcken oder Bildmaterial sowie allgemein die Schriftgröße und Formatierung.

Willst du deinem Designer dann noch einen großen Gefallen tun, kannst du gleich noch Skizzen anfertigen, um deine Ideen zu veranschaulichen. Viel wichtiger ist allerdings die persönliche Absprache und regelmäßiges Feedback.

Ein Vorteil, der sich bei dieser Form der Content Creation für dich ergibt ist der, dass du Teil des gesamten Prozesses bzw. Teams wirst und nicht nur die Inhalte ablieferst. Du kannst dich bspw. schon während deiner Recherche von anderen Designs inspirieren lassen und Vorschläge einbringen, beim Schreiben wichtige Abschnitte hervorheben, sodass der Designer weiß, welche die wichtigsten Elemente sind und durch das Wireframing* oder Skizzieren erster Ideen viel Erfahrung und Übung sammeln. Damit wirst nicht nur du schneller und besser, sondern der gesamte Prozess verkürzt sich und die Effizienz steigt.

Das Resultat: Mehr Content in weniger Zeit bei steigender Qualität.

Erklärung: „Wireframe“: Als Wireframe wird im Webdesign eine schematische Zeichnung des Layouts bezeichnet. Im Vordergrund stehen beim Wireframing die Darstellung der Elemente in ihrer späteren Anordnung, oft werden aber auch technische Funktionen und Interaktionsmöglichkeiten skizziert.

Was lernen wir daraus?

Design ist ein integrierter Teil der Content Creation.

Nehmen wir das Anfangsbeispiel des Flyers: seine Funktion ist es meistens, Menschen auf eine Marke oder ein Produkt aufmerksam zu machen und sie auf weiterführende Informationen, bspw. eine Webseite, die über einen QR-Code erreichbar ist, hinzuweisen. Im visuellen Fokus muss also neben dem beworbenen Produkt auch die Aufforderung sein, den Code zu scannen und die Webseite zu besuchen. Schön anzusehen sind ja viele Flyer, aber konvertieren tun die wenigsten…

Ein anderes Beispiel: Willst du über einen Online-Shop Produkte verkaufen, wirst du mit Sicherheit Produktbilder verwenden, um potenziellen Kunden das Produkt zu zeigen und durch zusätzliche Informationen schmackhaft zu machen. Bei der Konzeption des Shops wirst du diese Tatsache berücksichtigen um den Designer sagen, er soll neben den üblichen Produktdetails viel Platz für Bilder und zusätzliche Informationen freihalten (z.B. Bewertungen, Erfahrungsberichte, Kommentare, FAQ, etc.).

Fazit – Form folgt Funktion

Deine Inhalte funktionieren dann am besten, wenn sie deine Zielgruppe emotional ansprechen und ihre Bedürfnisse befriedigen. Und genau das gilt es, visuell zu kommunizieren. Mit Farben, Formen, Text, Bild, Video oder Ton, ja quasi allem Erdenklichen das deiner Zielgruppe das Erlebnis deiner Inhalte verbessert.


Über den Autor

Robert WellerRobert Weller ist Online Marketing Manager, selbständiger Grafikdesigner und schreibt auf seinem Blog www.toushenne.de über Social Media und Online-Marketing. Interessante Beiträge teilt er täglich auch über Twitter und Google+, besuch ihn doch mal!

 

 


 Artikelbild: via Shutterstock.com