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Inspiration mal anders: 5 Dinge, die wir von Casey Neistat lernen können

Manuela Mach

Ob OMR Festival in Hamburg oder SXSW in Austin, um einen Speaker sind Medienmacher und Marketingmenschen von Deutschland bis Texas diesen Monat einfach nicht herumgekommen. Die Rede ist von Selfmade-Millionär Casey Neistat. Der YouTuber mit der markanten Nase und der Sonnenbrille auf dem dunklen Lockenschopf zieht die Massen an wie kein anderer. Soeben hat er seine App Beme für 25 Millionen Dollar an CNN verkauft und damit eine Karriere hingelegt, von der viele ihr ganzes Leben lang nur träumen können. Was also können wir von diesem Bilderbuchaufsteiger lernen?

1. Greift immer nach der nächsten Liane!

Casey Neistat verfolgt in seinem Leben konsequent das, was er das „Tarzan-Prinzip“ nennt. Gemeint ist damit, jede Chance, die sich bietet, wahrzunehmen. Seine Lebensgeschichte ist das beste Beispiel dafür. Alles beginnt in einer Wohnwagensiedlung, wo Neistat als 17-jähriger Schulabbrecher und Teenie-Vater erste Clips für YouTube dreht. 2003 dann der erste Durchbruch: „iPod’s Dirty Secret“ wird in nur sechs Wochen über sechs Millionen Mal angesehen, 130 internationale Zeitungen berichten darüber. Bis 2011 „Bike Lanes“ viral geht, vertreibt sich Neistat mit der HBO-Show „The Neistat Brothers“ und seinen „daily vlogs“ die Zeit. Nach und nach werden auch große Unternehmen auf den unkonventionellen Filmemacher aufmerksam. Seine erste Werbekampagne dreht Neistat für Nike. Es folgen Videos für 20th Century Fox, Herrenausstatter J.Crew, Emirates, Mercedes und viele andere.

2. Erzählt Geschichten, die Emotionen wecken!

Früher als die meisten anderen ist Casey Neistat im digitalen Zeitalter angekommen. Seine Entscheidung etwas „mit diesem Internet“ zu machen, fiel lange, bevor YouTube groß wurde oder jemand das Marketingpotenzial der größten Video-Plattform unserer Zeit erkannt hätte. Er hat miterlebt, wie aus reaktiven Fernsehzuschauern proaktive Internet-User geworden sind und begriffen, dass ein Fenster jederzeit in Sekundenschnelle wieder geschlossen werden kann. Der Ausweg aus diesem Dilemma? Storytelling in seiner reinsten Form. Casey Neistat erzählt den Menschen Geschichten, die sie fesseln – egal, ob sie direkt oder nur indirekt etwas mit dem Produkt zu tun haben. Seine Devise: Gefällt die Geschichte, bleibt die Marke positiv in Erinnerung.

3. Macht Content, der die Zuschauer abholt!

Casey Neistat gehört mit Sicherheit nicht zu den Menschen, die sich in ein strenges Korsett aus Regeln zwängen lassen. Doch eines ist ihm wichtig: Er macht nur Filme, die mit Sicherheit auch jeder versteht: „If a child can’t understand, I’ve failed“, bringt er seine Überlegungen bezüglich verständlichem Content auf den Punkt. Es gehe darum, die Zuschauer zuhause auf dem Sofa und vorm Computer abzuholen und ihnen etwas zu bieten, an das sie anknüpfen können. Ob das eine Hilfestellung für ein Problem oder eine Reise in eine komplett andere Welt ist, ist dabei nebensächlich.

4. Seid authentisch und ehrlich!

Casey Neistat sieht vor allem etwas an sich und seiner Arbeitsweise als neu an: „I’m part of a new way and that new way ist about presenting information honestly and sort of letting the consumer decide what they wanna take with them and what they wanna dismiss.“ In Zusammenhang damit plädiert er für authentischere Inhalte – sein persönlicher Königsweg, um das Vertrauen der User zu gewinnen.

5. Lasst es krachen!

Ohne Filter, nie nach den Regeln der Branche und immer mit dem gewissen Etwas macht Neistat nun schon seit mehreren Jahren von sich reden. Wie das geht? Sein Rat an alle Content-Creator: Habt Vertrauen in eure eigenen Ideen, seid mutig und kreativ, probiert Neues aus und umarmt das Unbekannte. Einfach „Do What You Can’t“ – ganz egal, was die anderen sagen.